how to save a life
Inhale - Exhale - Change
Das sind die 3 Wörter die mein Yogalehrer ständig benützt. Wir gehen mit unserer Einatmung in eine Position, atmen auch in der Position und gehen mit der Ausatmung aus der Position raus. Yoga ist für mich wie eine "Generalprobe" fürs wilde freie Leben außerhalb des Studios. Deshalb sind diese 3 Wörter für mich sowas wie ein Lebensmantra. Das ist auch sehr passend, wenn man bedenkt, dass die Atmung der Grundbaustein für das Leben ist. Nur wer atmet lebt und wer bwusst atmet kann sich und sein Leben verändern.
With - Out
Genau wie Passenger im Song "Let her go" singen gestaltet sich meiner Meinung nach das Leben. In dem Song gehts wohl eher um eine verlorene Liebe als um das Leben aber ich beobachte sehr oft, dass man immer das vermisst was man gerade nicht hat. Diese Tatsache ist in sich sehr schlüssig, nachdem man schwer etwas vermissen kann was man gerade hat. Trotzdem glaube ich, dass viele Menschen im Hier und Jetzt nicht mit dem was sie gerade haben glücklich bzw. zufrieden sein können. Wir machen zu oft den Fehler, dass wir glauben, dass wir erst glücklich sein können wenn wir bestimmte Gegenstände oder Zustände erworben bzw. erreicht haben.
Leider basiert das Denken unserer Gesellschaft zu oft auf diesem Trugschluss und so passiert es, dass auch Beziehungen nach diesem Prinzip geführt, nicht geführt oder beendet werden. Mir kommt es ab und zu so vor als ob Menschen viel Zeit dafür aufwenden den richtigen Partner zu finden um dann endlich glücklich zu sein. Einige Monate, solange die romantische Verliebtheitsphase anhält, sind beide Beziehungsparter* glücklich. Doch leider wird auch eine Beziehung nach einiger Zeit langweilig und schwupps betrügt der eine den anderen Beziehungspartner. Dabei gings gar nicht hauptsächlich darum den Menschen den man liebt leiden zu sehen. Alles was man wollte war etwas anderes als man hatte. Dies wird einem spätenstens dann bewusst, wenn die Folgen des erotischen Abenteuer mit dem heißen Liebhaber, nicht nur das Ende der Beziehung sondern auch gepackte Koffer und den Rauswurf aus der gemeinsamen Wohnung bedeuten. Die Ironie an der Sache ist, dass man gar nicht vor hatte seine Beziehung zu beenden und abgesehen davon ist einem auch die Lust auf weitere wilde Abenteuer vergangen. Alles was man sich jetzt wünscht ist eine gemütliche Wohnung und einen Partner der einen liebt.
Anscheinend gings den englischsprachigen Sprachwissenschaftlern ähnlich als sie beschlossen hatten, dass without (wörtl. mitohne) "nur" ohne meint.
Ich habe für mich beschlossen, dass es absolut menschlich ist etwas zu vermissen was man gerade nicht hat. Das klingt nicht nach DER Erleuchtung aber ich glaube, dass das DIE Erleuchtung für all diejenigen ist die bevor sie ihre Situation annehmen, schon damit beschäftigt sind ihre Situation zu verändern.
Be here and be happy now!
*natürlich stehen alle männlich verwendeten Wörter auch für die weibliche Form.
Leben und Sterben
Lange Zeit habe ich so gelebt wie es andere Menschen von mir erwartet hatten. Ich habe jeden Tag versucht mich bestimmten Menschen anzupassen. Anfänglich verlief mein und das Leben meiner Mitmenschen ziemlich harmonisch und es wirkte vielleicht so als ob alle glücklich wären. Ich möchte nicht sagen das ich von Anfang an unglücklich war, denn das stimmt nicht. Ich war glücklich, doch auf eine sehr eigenartige Weise. Immer dann wenn alle Menschen die ich gerne mochte mit mir zufrieden waren, war ich glücklich. In dieser Zeit fragte ich mich nicht was ich denn wollte und was ich wirklich tat. Ich hatte keine Verbindung zu mir selbst. Als ich anfing mein Leben durch meine eigenen aktiven Entscheidungen selbst zu gestalten veränderte sich vieles. Ich schlug einen anderen Weg ein als die Menschen die noch bis vor kurzem mit mir am selben Weg gingen. Das waren schmerzhafte aber zugleich befreinde Erfahrungen. Ich genieße es absolut, dass ich nur mehr von Menschen umgeben bin mit denen ich gerne Zeit verbringe, die mich inspirieren und mit denen ich tiefgründige Gespräche bis mitten in die Nacht führen kann. Ich möchte nicht 500 Facebook-Freunde haben mit denen man nur saufen gehen kann, weil man einander im nüchternen Zustand nichts zu sagen hat.
So wie es viele Erklärungen geben würde, warum ich mich früher so verhalten habe, gibt es auch genauso viele Erklärungen warum ich es heute nicht mehr tue. Was mir auf dem Weg zu einem selbstbestimmteren Leben sehr stark geholfen hat war die aktive Auseinandersetzung mit dem Leben aber im besonderen mit dem Tod. Ich glaube, dass die Art wie man lebt, die Art wie und wann man stirbt beeinflusst. Immer öfter lese ich von Menschen die für unsere Kultur sehr jung gestorben sind bzw. an schweren unheilbaren Erkrankungen leiden. Oftmals hat die Medizin dafür keine Erklärung, dafür jedoch die Pschologie. Die Medizin plädiert für ein gesundes physisches Leben, das umfasst eine gesunde Ernährung (was auch immer gesund ist), Sport an der frischen Luft und das vermeiden von körperschädigenden Stoffen. Ich denke auch, dass diese 3 Faktoren für ein gutes und gesundes Leben obligatorisch sind, jedoch darf man auch die mentale psychische Gesundheit nicht vergessen. Eine positive Grundeinstellung zum Leben, Selbstfürsorge und Weiterentwicklung der eigenen Identität sind für ein Leben in Zufriedenheit und Ausgeglichenheit genauso essenziell wie die körperliche Gesundheit. Abgesehen davon bedingt die körperliche Gesundheit auch die seelische Zufriedenheit, denn aus meiner Erfahrugen ist es nicht möglich dem eigenen Körper giftige Substanzen zu verabreichen und gleichzeitig sich gut um sich selbst zu kümmern. Das eine schließt das andere aus, denn wenn ich weiß was mir gut tut, werde ich meinen Körper nicht aktiv schädigen - denn das tut maximal im Moment gut.
Genau aus diesen Gründen achte ich sowohl physisch wie auch psychisch auf mich selbst indem ich herausgefunden habe, welche Ernährung mir gut tut, ich Sport mache (Sport ist für mich absolut perkekt, da ich mich dadurch körperlich und seelisch frischer fühle), ich meinem Körper jegliche Art von "Sucht" abgewöhnt habe und meine Handlungen und Gefühle hinterfrage. Natürlich gibt es Tage an denen das alles so überhaupt nicht funktioniert, Tage an denen von in der Früh bis am Abend alles schiefgeht und man am Abend schlecht gelaunt mit einem Glas Nutella auf dem Sofa hockt und die ganze Welt verflucht. Das darf es auch geben, wichtig ist nur, dass man wieder Kraft, Energie und Hoffnung tankt um sich für das gesunde und gute Leben wieder motivieren zu können.
I'm not telling you it's going to be easy - I'm telling you it's going to be worth it.
Einsam
Ich habe vor noch nicht langer Zeit das Reisen alleine entdeckt und liebe es. Natürlich teile ich meine Reiseerlebnisse mit Menschen in meinem Umfeld. Viele Menschen sind oft sehr neugierig wenn ich sage, dass ich alleine unterwegs war. Leider bekomme ich genau in diesem Zusammenhang oft die Frage gestellt, ob ich denn niemanden gehabt hätte der gerne mit mir gereist wäre. Diese Frage ärgert mich innerlich, aber ich habe gelernt ruhig aber bestimmt zu erklären, dass ich mich aktiv dazu entschieden habe alleine zu verreisen. Das beeindruckt manche Menschen, sehr oft höre ich auch, dass sie sich das nicht trauen würden bzw. werde ich gefragt was ich dann die ganze Zeit tue, wenn ich alleine unterwegs bin. Viele Menschen nehmen an, dass ihnen alleine langweilig wäre und sie deshalb unbedingt eine zweite Person benötigen.
Nachdem ich nicht nur alleine reise, sondern auch alleine wohne und mein Leben so wie es mir gefällt gestalte, denke ich sehr viel über das Allein sein nach. Für viele Menschen bedeutet allein sein auch gleichzeitig einsam zu sein. Ich brauche viel Zeit und auch viel Stille alleine damit ich wieder gerne auch Zeit mit anderen Menschen gemeinsam verbringen kann. Lange Zeit habe ich mir nicht aktiv diese Zeit für mich alleine genommen und litt unter allen möglichen Symptomen beispielsweise Herzklopfen. Als ich damit begonnen habe viel Zeit mit mir zu verbringen habe ich gemerkt, dass es mir emotional aber auch körperlich viel besser ging. Natürlich kommt irgendwann der Punkt an dem ich mich nach Kommunikation sehne. Dann rufe ich Menschen aus meiner Familie an und trete mit Menschen in Kontakt die mir meine gute Energie wegnehmen, das beudeutet ich ärger mich und die Kraft die ich durch das Allein sein getankt habe verschwindet innerhalb weniger Minuten. Doch der Ärger bleibt viel viel länger, das bedeutet mein Kopf ist mit Ärger beschäftigt und gar nicht entspannt. Dadurch brauche ich wieder Zeit alleine und die ganze Spirale fängt von vorne an. Dieses Spiel habe ich über einen langen Zeitraum mitgespielt und ich wusste nicht warum. Als mir endlich bewusst wurde, dass mein Bedürfnis nach Kommunikation Einsamkeit sein könnte veränderte sich alles sehr schnell. Ich kontaktiere Menschen die mir nicht gut tun nicht mehr nur um mein Gefühl der Einsamkeit nicht spüren zu müssen. Am Ende des Tages ist es besser den Schmerz der Einsamkeit ertragen zu haben, statt sich mit dem Ärger den andere Menschen in mir auslösen abfinden zu müssen. Ich habe lange Zeit gedacht, dass ich nicht einsam wäre, doch ich war (bzw. bin) einsam und noch bevor sich die Einsamkeit in mir ausbreiten konnte, griff ich auch schon zum Handy um zu telefonieren. Seitdem ich für mich benennen kann, dass auch ich ab und zu einsam bin, lebe ich viel befreiter. Einsam zu sein ist genauso ein Gefühl mit Daseinsberechtigung wie glücklich zu sein. Meine gute Laune und Zufriedenheit würde ich mir auch nicht von anderen Menschen betäuben lassen und genauso wenig werde ich meinen Schmerz der Einsamkeit mit dem Ärger, den mir andere Menschen bereiten ersetzen.
Be lonely in the same way you are happy
Worte
Worte können lebenswichtig sein - Worte können Leben vernichten
Worte können berühren - Worte können die Seele verletzen
Worte können verbinden - Worte können Beziehungen zerstören
Worte können ehrlich sein - Worte können Lügen vereinen
Worte können gehört werden - Worte können Stille verbreiten
Worte können tröstend sein - Worte können Kummer bereiten
Worte können nicht nötig sein - Worte können Not erzeugen
- Worte können gratis sein - Worte können umsonst sein -
Konsum
Wer denkt, dass Konsum den Vorgang Ware/Dienstleisung gegen Geld zu "tauschen" beschriebt der liegt nicht ganz richtig. Konsum hat im weitesten Sinne sehr wohl etwas mit Geld zu tun, oftmals aber auch mit dem Gefühl, dass ein Mensch erlangt nachdem er etwas konsumiert hat. Wir Menschen wollen dieses Gefühl dann umso mehr und öfter stillen wenn in unserem tiefen Inneren etwas fehlt. Fehlen kann uns nur dann etwas, wenn wir etwas haben wollen. Sobald wir aufhören etwas haben zu wollen und uns auf unser Sein konzentrieren, stirbt auch das Gefühl etwas zu brauchen was wir nur durch Konsum (also äußere Einwirkungen auf unsere Seele/Körper) erhalten können. Wir konsumieren Spaß indem wir unser Geld für unsere Hobbys ausgeben, Freiheit indem wir uns Fahrzeuge anschaffen, Befriedigung indem wir unsere unterschiedlichen Bedürfnisse stillen. Gerade die Bedürfnis-Befriedigung hat nicht immer hauptsächlich mit Geld zu tun; wenn wir uns einen Partner suchen um gegen unsere Einsamkeit anzukämpfen und Sex haben um unsere Triebe zu befriedigen, wenn wir ungeachtet Essen in uns hineinstopfen, Fernseher und Radio gleichzeitig laufen und wir am Tag 3 Tabletten mit chemischen Stoffen benötigen um arbeiten zu können, dann hat Konsum nur in einem entfernten Sinn mit Geld zu tun. Ich habe für mich herausgefunden, dass all der "geld-lose" Konsum für mich keine Bedeutung mehr hatte, sobald ich aufgehört habe mit meinem Geld Dinge zu konsumieren um das Fehlende in meinem Inneren zu füllen. Natürlich heißt das nicht, dass alles was wir im Leben um Geld erwerben können schlecht ist und wir es besser nicht kaufen sollten. Obwohl ich mir gerne viele Bücher in der Bücherei ausborgen, kaufe ich auch sehr gerne und oft Bücher und Buchläden. Dafür gebe ich gerne Geld aus, aber auch hier mit Maß und Ziel bzw. mit genug Reflexion, denn auch in Buchläden ist man dem Konsumrausch ausgeliefert und Sonderangebote werden beworben bzw. Mängelexemplare günstiger verkauft. Auch hier versuche ich nur die Bücher zu kaufen die ich auch um den Originalpreis gekauft hätte, ansonsten landen sie im Regal und ich lese sie nicht. Frühstücken oder Abendessen zu gehen, mein Geld in eine Yogastunde zu investieren oder einen Urlaub zu machen, diese Events zählen für mich zum "sinnvollen" Konsum, da ich nicht unnötig und unreflektiert etwas kaufe was die nächsten Monate ungenützt in meiner Wohnung herumsteht um eines Tages im Mistkübel zu landen. Es sind Erlebnisse die meinem Körper und meiner Seele gut tun, es ist für mich Genuss und Leidenschaft und gleichzeitig eine Kraftquelle.
Hör auf auf Werbeplakate zu starren - sondern starte die Expedition zu deinem Herzen
Haben oder Sein
Es vergeht kein Jahr indem kein neuer Trend aufkommt. Es werden neue Geräte erfunden, die den Menschen das Leben vereinfachen sollen, Lederjacken mutieren im Herbst zu dem neuen Mode-Must-have und Take-away-Food gibt es seit Kurzem auch in gesund zubereiteter Form. Natürlich werden wir über diese neuen Trend-Produkte 24h lang Tag ein Tag aus informiert und sie lösen in uns ein Gefühl des Defizits aus solange wir es nicht selbst auch gekauft haben. Wer nicht ständig reflektiert, wird ohne Ende manipuliert. Dieses System funktioniert sehr gut, da durch das "Haben" von Produkten eine neue gesellschaftliche Gruppe entsteht. Eine Gruppe besteht dann gut, wenn es einen gemeinsamen Nenner gibt. Oftmals müssen die Menschen mit ihren Interessen gar nicht in die Gruppe passen - denn sie besitzen alle das Produkt X und diese Tatsache verbindet diese unterschiedlichen Menschen. Hinzu kommt, dass sich Hersteller von Produkten teilweise zusammenschließen und Kooperationen eingehen. Das bedeutet, der Hersteller des Produkt X suggeriert seinem Kunden, dass sein Produkt (also X) in Kombination mit einem weiteren Produkt Y noch besser funktioniert bzw. noch mehr Lebensfreude ect. schafft. Durch diese Marketing - Strategie werden wir Opfer von Gruppen, dies ist dem einzelnen Menschen sehr recht, da soziale Wesen immer nach einer Gruppenzugehörigkeit streben.
Das Problem entsteht jedoch, wenn wir anfangen durch die Produkte die wir "Haben" und durch die Gruppen denen wir angehören, uns zu identifizieren. Wir sind nicht durch den Kauf von Produkt X in Kombi mit dem Produkt Y plötzlich kreative, individuelle Freigeister, sondern gleichen eher einer im Käfig gefangen Ratte eines psychologischen Experiments. Glamorös und bunt ist in diesem Fall nur die Werbung unser Leben passt sich dann an einen Bildschirm oder ein Plakat an und wird zweidimensional und fremdbestimmt. Sobald wir mutig sind und uns innerlich davon lösen dazugehören zu wollen und uns fragen was wir wirklich wollen, verliert all das "Haben" an Bedeutung. Wenn wir spüren wie irrelevant es ist, ob unser Handy die Internetseite in 3 oder 5 Sekunden läd und wir uns Unterwegs nicht das überteuerte Trend-Getränk, was uns gar nicht schmeckt kaufen, dann spüren wir die Freiheit des Seins.
Man braucht keinen Grund um zu gehen, wenn man keinen mehr hat um zu bleiben
Kein Mensch kann in seinem Leben Trennungen verhindern. Wer lebt, erfährt Trennung und Schmerz, gleichzeitig aber auch Befreiung - neue Wege werden sichtbar. Wenn eine Liebesbeziehung zur Belastung wird und eine Trennung unausweichlich ist, löst das in beiden Menschen Traurigkeit aus.
Ich habe selbst die Erfahrung gemacht sowohl verlassen worden zu sein, wie auch selbst zu verlassen. Da das Leben läuft wie es läuft, habe ich diese Szenarien mit ein und dem selben Menschen erlebt. Trennungen können von einer Minute auf die andere das Leben verändern, besonders dann wenn sie plötzlich, wie ein Gewitter, über einen hereinbrechen. Wenn man nicht wusste, dass sich der Partner in der Beziehung nicht wohl fühlt und wenn man den Grund für die Trennung nicht erfährt. Plötzlich stand ich alleine da, es fühlte sich so an als ob die Zeit stehen geblieben wäre und ich fühlte mich wie in einer Blase, abgeschottet von der realen Welt. Das war eine harte Zeit, trotzdem bin ich froh, dass es damals so gekommen ist, denn das hat mich zu dem Menschen gemacht der ich heute bin.
Eine andere emotionale Belastung war die Beziehung zu meinem Exfreund, als ich merkte, dass sich die Beziehung für mich nicht mehr richtig anfühlt. Es vergingen viele Monate, ich dachte über mich, über ihn und über uns nach. Ich dachte daran wie es sein würde ohne ihn zu leben, stellte mir vor, auch ohne ihn eine schöne Zeit zu haben und weinte, weil wir nicht mehr das waren was wir sein wollten. Es verging eine ganze Weile und ich hatte Zeit, Zeit um traurig zu sein, Zeit des Kummers und Zeit um zu spüren was ich will. Die Zeit in unserer gemeinsamen Sanduhr wurde immer weniger und weniger. Es folgte ein neuer Tag, ein Tag an dem ich es nicht mehr aushalten konnte etwas zu leben was mich unglücklich macht. Endlich war die schmerzhafte Wahrheit ausgesprochen. Ich wusste, dass es kein Zurück mehr gab und verließ heulend aber innerlich um gefühlte 100 kg leichter den Menschen der jahrelang mein Wegbegleiter war. So traurig es war, so richtig und gut fühlte es sich an.
...und jetzt geht es ab zu neuen Abenteuern des Lebens.
No risk - no life
Mit weniger Sicherheit - mehr vom Leben haben
Überall im Leben lauern Gefahren und Tag für Tag sind wir damit beschäftigt unserer Angst aus dem Weg zu gehen und unser Leben sicher zu gestalten. Es beginnt schon in der Früh am Weg in die Arbeit, wenn wir uns entscheiden erst dann die Straße zu überqueren, wenn die Fußgängerampel auf Grün gestaltet hat und nimmt den restlichen Tag seinen Lauf bis wir am Abend müde auf dem Sofa sitzen und uns der Nachrichtensprecher im Fernsehen beweist, dass wir nicht ohne Grund vor bestimmmten Menschen und Situationen Angst haben. Somit haben wir die Verantwortung über unser eigenes Leben abgegeben, denn wir müssen uns nicht fragen, warum wir ein unangenehmes Gefühl haben, wenn jedemand knapp hinter uns geht, was es wirklich bedeutet, wenn wir erst dann Losgehen wenn die Ampel grün leuchtet und warum wir uns ohne Lebensversicherung und Ehevertrag schlecht abgesichert fühlen.
Wie sollen wir Spaß haben können, wenn wir minütlich daran denken, was vielleicht eventuell alles passieren könnte...?
Und...wie wollen wir leben, wenn Spaß nicht mehr existiert. Wie sollen wir frei sein für die Liebe, wenn die Vernunft und die Angst so viel mehr Platz einnehmen?
Uns kann auch dann ein Auto zusammenführen, wenn wir bei grün über die Straße gehen, ein Herzinfakt trotz gesunder Ernährung unserem Leben ein plötzliches Ende setzen und unsere Ehe, trotz Vertrag vor dem Scheidungsanwalt, statt am Grab, enden.
Spätenstens dann werden wir be - greifen und spüren, dass unsere Angst oder Sicherheitsmaßnahmen nichts gebracht haben, außer, dass sie unser Leben negativ eingefärbt haben. Wir konnten zum richtigen Zeitpunkt aufgrund von unseren Gedanken und Ängsten nicht Spaß haben, Freude teilen und Liebe empfinden....
....plötzlich stehen wir da, im Hier & Jetzt und müssen be - greifen, dass es jetzt zu spät ist.
Los lassen
"Du musst einfach nur los lassen", diesen Satz hat sicher jeder schon einmal gehört. Diesen Satz muss man nicht sagen oder hören, sondern fühlen. Los lassen ist für mich eine Stufe des Seins, die erst erreicht werden muss. Das heißt um frei werden zu können, muss man sich erst mal auf den Weg machen. Um auf diesen Weg zu kommen und ihn weiterzugehen braucht man Mut um etwas zu verändern und eine Vertrauensperson an seiner Seite. Wichtig ist, dass man spürt, dass man selbst nie die Kontrolle über sein Leben hat, auch dann nicht wenn man angespannt lebt und glaubt alles fest im Griff zu haben. In Wirklichkeit haben wir nichts fest im Griff außer unser Selbst, dass brutal zusammengedrückt und klein gehlaten wird. Sobald wir physisch & psychisch in einen inneren Flow kommen, lassen wir los und unser Selbst kann sich entfalten und wachsen.
Hier & Jetzt
Jeder Mensch macht schmerzhafte Erfahrungen in seinem Leben - doch jeder Mensch geht anders mit ihnen um. Will man sein unmittelbares Leben mit der Vergangenheit belasten und Gefahr laufen, nur noch zu existieren?
Wer gut leben möchte, muss zwei wichtige Prinzipien in sein Leben integrieren.
Los lassen: Jeder kann es lernen. Solange man versucht mit dem Kopf los zu lassen wird man merken, dass man selbst sehr angestrengt und gestresst reagiert. Sobald man innerlich - mit dem Herzen los lässt, spürt man wie eine große schwere Last von einem abfällt.
Hier & Jetzt: Wer los lassen kann, schafft es, Stück für Stück seine Vergangenheit anzunehmen aber nicht wie einen schweren Stein, jeden Tag mitzuschleppen.
Der Moment ist das kostbarste Geschenk!
Ich musste diese zwei wichtigen Prinzipien auch erst in mein Leben lassen, ich habe an mir und mit mir erfahren was es bedeutet, aufzuhören nur zu existieren sondern mit vollem Herzen und Vertrauen dem Leben zu begegnen. Es war nie meine Vision mein Leben zu verändern, ein Ziel zu ereichen und stehen zu bleiben. Als Kind wollte ich immer berühmt werden und andere Menschen beeindrucken, indem ich auf einer Bühne stehe.
Heute möchte ich mich mit all meinen Narben aus der Vergangenheit auf den Weg des Lebens machen, nicht um etwas zu erreichen - sondern um gut zu L E B E N !