Propädeutikum....hä...was ist das? 

Wenn - Dann - Beziehungen oder doch nur Irrtürmer?!

Oftmals tappen wir im Alltag in die Falle der Wenn - Dann - Beziehungen. Wir versuchen andere Menschen von unseren Glaubenssätzen, Ansichten und Meinungen zu überzeugen und verwenden dazu die Hilfe von angeblichen Wenn - Dann - Beziehungen. Leider passiert dies oft sehr unreflektiert und kann für Ärger sorgen. Ich wurde in den letzten 2 Jahren sehr oft mit besonders einem Irrtum konfrontiert und zwar meinem Alter in Verbindung mit meiner Ausbildung zur Psychotherapeutin. Ich entschied mich mit 21 Jahren mit dem Propädeutikum zu beginnen. Anfänglich war ich mir gar nicht bewusst was dieser Schritt mit sich bringen wird, doch ich lernte schnell dazu. Ich war mit einem ziemlich großen Abstand in den Seminaren oftmals die Jüngste und so wurde ich auch kritisch beäugt bzw. gab es immer wieder auch Kollegen die mir ihre Meinungen etwas unsanft mitteilen mussten. Ich hatte oft das Gefühl, dass man gar nicht kompentent sein muss, wenn man Psychotherapeutin werden möchte, sondern es absolut ausreicht, wenn man 3 Lebenskrisen, einige gescheitere Beziehungen, Geld und Alter mitbringt. Ich bin mir durchaus bewusst, dass das eine sehr plakative Aussage ist und nicht auf jeden der diese Ausbildung macht zutrifft. Nachdem viele davon ausgingen, dass ich mit einem 21 Jahren keine Ahnung vom Leben hätte wurde ich oft als nicht kompetent eingestuft. Leider gibt es so eine hartnäckige Wenn - Dann - Meinung die besagt, dass hohes Alter eine hohe Kompetenz mitsichbringt. Ich habe durchaus gemerkt, dass viele meiner Kollegen teilweise 20 Jahre älter waren als ich aber meine fehlende und ihre vorhandene Kompentenz ist mir entgangen. In meinem ersten Semester irritiere mich diese Altersfrage sehr oft und ich ärgerte mich wenn ich zu Hause war und drüber nachdenken konnte, warum mich diese eine blöde Frage so oft aus der Fassung bringt. So wie ich seitdem ich die Ausbildung mache fast alles was mich emotional betrifft, als Selbsterfahrung sehe, nahm ich mir vor auch diese Alterssache als Selbsterfahrung zu verwenden. Ein Seminar im Rahmen vom Propädeutikum hat mir sehr geholfen, da die vortragende Therapeutin zu Beginn unser Alter thematisierte, jedoch auf eine sehr positive Art. Wir machten als Gesamtgruppe mehrere Übungen und ich musste vor der ganzen Gruppe sagen wie ich mich als die Jüngste fühle und die Älteste musste dies auch tun. Während dieser Übung wurde ich nervös aber nahm mir vor, dass ich so selbstsicher wie möglich auftreten möchte. Als ich an der Reihe war, war ich gar nicht mehr nervös und erzählte allen wie man sich als Jüngste in einer Gruppe fühlt. Ganz zum Schluss der Übung sagte die Vortragende, dass sie auch 21 war als sie sich dazu entschieden hatte Psychotherapeutin zu werden. Endlich fühlte ich mich nicht mehr alleine und beantworte die Frage zu meinem Alter in Verbindung mit meiner Ausbildung liebend gerne. Jetzt weiß ich ich habe kein Problem mit mir und meinem Alter und wenn jemand darauß ein Problem machen will, sollte er sich zuerst mal fragen was sein Problem mit meinem Alter mit ihm selbst zu tun hat....unter Umständen mehr als er gedacht hätte.

Die Ausbildung zum Psychotherapeuten

Um Psychotherapeut* werden zu können, gibt es schon alleine innerhalb der EU unterschiedliche Ausbildungsrichtlinien. Dies führt sehr oft zu Verwirrung, da sich nicht nur die Zugangsvoraussetzungen und Gesetze anders gestalten, sondern auch unterschiedliche Begriffe verwendet werden. Abgesehen davon verwechseln viele Menschen in Österreich umgangssprachlich schon die unterschiedlichen 3 Berufe

-Psychotherapeut                                                                                 -Psychologe                                                                                                           -Psychiater

Ich glaube, dass der Grund für die Verwechslungen oft die Tatsache ist, dass viele klinische Psychologen auch Psychotherapeuten sind, es Psychiater gibt die auch noch Psychotherapeuten sind und es aber auch Allgemeinmediziner gibt die Psychotherapeuten sind.                                                             

Nachdem man in Österreich kein Studium benötigt um mit dem Propädeutikum anfangen zu können, gibt es natürlich auch ganz viele Psychotherapeuten die ursprünglich aus einem ganz anderen beruflichen Kontext kommen. In Deutschland benötigt man entweder ein abgeschlossenes Psychologie- oder Medizinstudium um Psychotherapeut werden zu können. In Österreich werden die Arbeitsfelder (die recht ähnlich sind) zwischen klinischem Psychologe und Psychotherapeut durch die Berufsgesetze und weitere Maßnahmen (Richtlinien und Berufskodex, Patientenrechte --> aus denen sich die Berufspflichten ergeben) getrennt. Wichtig zu wissen ist, dass die Berufsbezeichnungen geschützt sind und sich nur die Menschen die die gesetzlichen Ausblidungen oder Studien absolviert haben so nennen dürfen.
Wer beispielsweise das Propädeutikum und anschließend das Fachspezifikum abgeschlossen hat darf sich selbst als Psychotherapeut bezeichnen und darf somit auch Psychotherapie anbieten, jedoch keine klinisch - psychologische Diagnostik. Diese Form von Diagnostik dürfen nur klinische Psychologen durchführen, dafür dürfen sie nicht Psychotherapie anbieten. Wer sowohl klinischer Psychologe als auch Psychotherapeut ist darf natürlich sowohl Diagnosik wie auch Therapie anbieten und durchführen.

*alle im maskulin verwendeten Begriffe, stehen auch für die feminine Form.
 weitere Anmerkung: nachdem ich aus Ö. komme und auch hier die Ausbildung zur Psychotherapeutin mache schreibe ich aus dieser Sicht.


Weiterführende Links zu den Gesetzen:
Psychotherapiegesetz: https://www.ris.bka.gv.at/Dokument.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Dokumentnummer=NOR11010839

Psychologengesetz: https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=20008552


Kontakt: berni.kommenda@gmx.at

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